Mediation und Adjudikation eint, dass es sich bei Ihnen um außergerichtliche Konfliktbearbeitungswerkzeuge handelt. Die Parteien vermeiden den Weg zu staatlichen Gerichten und entscheiden sich für ein Instrument, das ihnen für die Bearbeitung ihres Konfliktes besser geeignet erscheint.
Maßgeblicher Unterschied beider Verfahren ist jedoch, dass der Adjudikator mit Abschluss seiner Tätigkeit eine Adjudikationsentscheidung trifft, die – wenn sie nicht binnen sehr knapp bemessener Zeit angegriffen wird – verbindlich wird. Die Adjudikation ist insoweit ein auf beschleunigte Entscheidungen Dritter gerichtetes, heteronomes Verfahren, während die Mediation die Autonomie der Parteien in den Vordergrund rückt.
Mediation ist von der Überzeugung getragen, dass die Entscheidung eines Dritten erst dann erfolgen sollte, wenn die Parteien
- gemeinsam geklärt haben, welche möglicherweise zu Beginn noch gar nicht bewussten Ziele und Interessen sie mit dem jeweiligen Konflikt verfolgen und
- zu dem Ergebnis gelangen, dass das Recht den besten Maßstab für die Entscheidung dieses Konfliktes bereithält – oder ein sonst zu Verfahrensbeginn festgelegter, anderer Maßstab.
Anders als die Adjudikation führt die Mediation zwar nicht zwingend zu einer Entscheidung oder einem Spruch eines Dritten. Im Ergebnis werden jedoch nicht weniger Adjudikationssprüche angegriffen, als Mediationen nicht zu einer Einigung führen, so dass ein Adjudikationsverfahren bei oftmals höheren Kosten und längerer Konfliktbearbeitungsdauer als ein Mediationsverfahren nicht zu einer höheren Bestandskraft der Konfliktentscheidung führt.