on
« zur Glossar-Übersicht

– als vorbereitender Bauleitplan

Der Flächennutzungsplan, der auch oft als vorbereitender Bauleitplan bezeichnet wird, stellt die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung einer Gemeinde dar und ist das Ergebnis eines sowohl fachlichen als auch politischen Planungsprozesses.

Als vorbereitender Bauleitplan entfaltet er keine direkte Rechtskraft für den Bürger. Er gibt den Behörden verbindliche Hinweise für die Entscheidung über Genehmigungen von Vorhaben oder für den Inhalt des Bebauungsplans.

Der Flächennutzungsplan muss von der übergeordneten Verwaltungsbehörde genehmigt werden und ist für die Entwicklung nachgeordneter Planwerke

bindend. Regelungen zum Flächennutzungsplan finden sich in §§ 5 ff. BauGB.

– Entwicklungsgebot

Das Entwicklungsgebot besagt, dass ein Bebauungsplan grundsätzlich aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln ist, § 8 Abs. 2 S. 1 BauGB. Dies soll gewährleisten, dass die Gemeinden ihre Bebauungspläne auf langfristiger Zielsetzung ausrichten. Die Gemeinde muss dem Flächennutzungsplan nicht starr folgen, da bereits der Wortlaut lediglich ein „entwickeln“ fordert. Sie ist demnach nicht übermäßig in ihrer Flexibilität eingeschränkt.

– Erläuterungsbericht

Die Bezeichnung Erläuterungsbericht wird nicht mehr verwendet, sondern die Bezeichnung Begründung. Die Begründung, früher Erläuterungsbericht beinhaltet die Gründe und die Darlegung dieser für die gewählte Darstellung im Flächennutzungsplan.

Genehmigung

Der Flächennutzungsplan bedarf gem. § 6 Abs. 1 BauGB der Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde. Dies ist in der Regel die Bezirks- oder Landesverwaltung.

– Inhalt des –

Inhalt des Flächennutzungsplans ist die Ausweisung einzelner Flächen und der ihr zugedachten Nutzungsarten. Grundsätzlich fällt ein Flächennutzungsplan weniger detailliert aus, als ein Bebauungsplan, da hier lediglich die generelle Nutzung festgelegt werden soll. Auch ist ein Flächennutzungsplan nicht flächenscharf, es werden also weder Flurstücksgrenzen noch-nummern angebeben.

– Parallelverfahren

Das Parallelverfahren ist in § 8 Abs. 3 BauGB definiert und regelt den Fall, dass mit der Aufstellung, Änderung, Ergänzung oder Aufhebung eines Bebauungsplans gleichzeitig auch der Flächennutzungsplan geändert werden kann. Die Intention des Gesetzgebers für das Parallelverfahren war, dass sich im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ein Änderungsbedarf des Flächennutzungsplans ergeben könnte. Damit ist eine inhaltliche Abstimmung zwischen den beiden Plänen möglich.

– Planungspflicht beim –

Grundsätzlich besteht gem. § 1 Abs. 3 S. 2 BauGB keine Verpflichtung der Gemeinde Bauleitpläne aufzustellen. Jedoch kann aus dem in § 1 Abs. 3 S. 1 BauGB festgesetzten Prinzip der Erforderlichkeit aufgrund ganz besonderer städtebaulichen Situationen eine Verpflichtung der Gemeinde auf Aufstellung eines Bebauungsplans verdichten, der gegebenenfalls sogar kommunalaufsichtlich durchgesetzt werden kann. Voraussetzung hierfür ist, dass qualifizierte städtebauliche Gründe von besonderem Gewicht vorliegen.

– Rechtsnatur

Der Flächennutzungsplan ist weder Rechtsnorm (Satzung) noch Verwaltungsakt. Es kommt ihm keine allgemeine rechtsverbindliche Wirkung zu. Er wird meist als eine hoheitliche Willensäußerung eigener Art umschrieben. Das heißt jedoch nicht, dass vom Flächennutzungsplan keine rechtlichen Wirkungen ausgehen, wie sich aus dem Entwicklungsgebot und der Anpassungspflicht, die ebenfalls im BauGB geregelt sind, ergibt.

« zur Glossar-Übersicht

Anfrage stellen

  • Hidden
  • Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Weitere Begriffe im selben Themenkreis

Veränderungssperre

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Die Veränderungssperre nach § 14 BauGB ist ein Instrument zur Sicherung der Bauleitplanung. Durch die Veränderungssperre soll verhindert werden, dass in der Zeit, die eine Gemeinde zur Aufstellung eines wirksamen Bebauungsplans benötigt, Vorhaben durchgeführt oder bauliche Anlagen beseitigt [...]

Weiterlesen

Zurückstellung von Baugesuchen

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Die Gemeineden haben verschiedene Möglichkeiten zu verhindern, dass eine beabsichtigte Bauleitplanung durch die Schaffung entgegenstehender Tatsachen verhindert wird. Sie können durch eine Satzung eine Veränderungssperre nach § 14 BauGB erlassen. Nachdem der Erlass einer wirksamen Satzung über [...]

Weiterlesen

Besonderes Wohngebiet

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Die Definition ergibt sich aus § 4a Abs. 1 Baunutzungsverordnung. Danach sind besondere Wohngebiete überwiegend bebaute Gebiete, die aufgrund ausgeübter Wohnnutzung und vorhandener sonstiger in diesem Paragraphen genannte Anlagen eine besondere Eigenart aufweisen und in denen unter [...]

Weiterlesen

Befreiung

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Entspricht ein Bauvorhaben den öffentlich-rechtlichen Vorschriften, so ist die Baugenehmigung zu erteilen. Allerdings kennt das öffentliche Baurecht auch die Möglichkeit, bei der Erteilung einer Baugenehmigung von den Festlegungen eines Bebauungsplans oder von den Anforderungen des [...]

Weiterlesen

Asylantenwohnheim

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Nach herrschender Meinung gilt ein Asylantenwohnheim nicht als Wohngebäude sondern als Anlage für soziale Zwecke. Dies hat zur Folge dass derartige Anlagen nach der Baunutzungsverordnung im reinen Wohngebiet nur ausnahmsweise zulässig sind. Dagegen sind diese Anlagen generell im allgemeinen [...]

Weiterlesen

Bauaufsichtsbehörde

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Hier handelt es sich um die Behörden auf Bundes- oder Landesebene, die für die Ausführung der baurechtlichen Bestimmungen zuständig sind. Der Aufbau einer Bauaufsichtsbehörde ist üblicherweise in den Landesbauordnungen geregelt. Dabei sind die Bauaufsichtsbehörden zumeist dreistufig [...]

Weiterlesen

Bauakten

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Hierbei handelt es sich zum einen um die bei den Baugenehmigungsbehörden geführten amtlichen Akten, die die Vorgänge und Eingaben beinhalten, die das Bauvorhaben betreffen. Weiterhin wird unter Bauakten auch die Gesamtheit des Schriftverkehrs zwischen den Baubeteiligten [...]

Weiterlesen

Amtshaftung

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Nach § 839 BGB haftet die jeweils verantwortliche öffentliche Körperschaft für den einem Dritten entstehenden Schaden, wenn ihr Beamter im Rahmen der Amtsausübung die ihm gegenüber dem Dritten obliegende Amtspflicht mindestens fahrlässig verletzt hat. Allerdings besteht bei fahrlässigem [...]

Weiterlesen

Altlasten

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Unter einer Altlast ist in der Regel ein Standort oder eine Fläche zu verstehen, die Belastungen oder Verunreinigungen im Boden oder Untergrund aufweist oder für die ein entsprechender Verdacht besteht. Im Bundesbodenschutzgesetz sind die Altlasten des Bundes definiert und zwar als [...]

Weiterlesen

Sondergebiete

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Sondergebiete gem. § 11 BauNVO zeichnen sich dadurch aus, dass im Bebauungsplan Gebiete dargestellt bzw. festgesetzt werden, die sich von den Baugebieten nach dem §§ 2 10 BauNVO wesentlich unterscheiden. Gem. § 11 Abs. 2 BauNVO handelt es sich insbesondere um Sondergebiete für den [...]

Weiterlesen

Brandschutz

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Unter Brandschutz fasst man im Bauordnungsrecht sämtliche Vorschriften zusammen, die der Vorsorge vor und der Vermeidung von Bränden dienen. Dazu gehören beispielsweise Anforderungen an die beim Bau verwendeten Materialien, die je nach Art der baulichen Anlage bestimmten Anforderungen genügen [...]

Weiterlesen

Beteiligung der Nachbarn

Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Die Beteiligung der Nachbarn in Baugenehmigungsverfahren kann gesetzlich vorgeschrieben sein. Dies ist etwa der Fall, wenn mit der Baugenehmigung ein Vorhaben genehmigt wird, für das eine Ausnahme von Vorschriften erteilt werden muss, die unter anderem auch den Nachbarn zu schützen gedacht sind. [...]

Weiterlesen

Beitrag verfasst/eingestellt von

Unsere Baurecht-Experten zu dem Thema: Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht

Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht Mitgliedschaft in der Arge Baurecht im Deutschen Anwaltsverein Spezialisierung im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus Zusatzversorgungskasse Bau und baubegleitende Rechtsberatung Schlichter SOBau. – Kontaktieren Sie jetzt Peter Zill – [...]
Rechtsanwalt Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Leistungsspektrum: Baurecht Architektenrecht Vergaberecht Planungsrecht Gewerbliches Mietrecht Verwaltungsrecht Vertragsrecht Mitglied in der ARGE Bau- und Immobilienrecht im deutschen Anwaltverein sowie in der [...]
Schwoerer & Kollegen ist eine wirtschaftsrechtlich ausgerichtete Kanzlei, die überwiegend Unternehmen, Verbände, Städte und Gemeinden sowie Versicherungskonzerne berät und vertritt. Tätigkeitsschwerpunkte neben dem Baurecht : Arbeitsrecht, Erbrecht, Gesellschaftsrecht, Immobilienrecht, [...]
Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Mitgliedschaft in der ARGE Baurecht im Dt. Anwaltsverein, Spezialisierung auf Bauvertragsrecht, baubegleitende Rechtsberatung und öffentliches Baurecht, insbesondere Baugenehmigungsrecht. – Kontaktieren Sie [...]
Herr Prof. Dr. Fischer ist Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht. Er bearbeitet schwerpunktmäßig die Bereiche Architekten-, Ingenieurrecht, Bauvertragsrecht nach VOB und BGB. Seit 2001 ist er Notar im Bezirk des AG Oldenburg. Er ist ordentlicher Professor an der Jade-Fachhochschule für [...]
Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht Rechtsgebiete: Architekten- und Ingenieurrecht Bauträgerrecht Erneuerbare Energien Gesellschaftsrecht Immobilienrecht Mietrecht Privates Baurecht Öffentliches Baurecht Wohnungseigentumsrecht Wirtschaftsrecht Mitgliedschaften: Arge Baurecht im [...]
Mit Fachanwälten für Baurecht und Architektenrecht und Verwaltungsrecht ist unsere Rechtsanwaltskanzlei auf das gesamte Spektrum des privaten und öffentlichen Baurechts spezialisiert. Aufgrund dieser hohen fachlichen Spezialisierung haben wir den Anspruch, anwaltliche Leistungen von ebenso hoher [...]
Fachanwalt für Baurecht und Architektenrecht Fachanwalt für Verwaltungsrecht Autor im Kommentar „Bader, Kommentar zur Verwaltungsgerichtsordnung“. Mitglied in der Arge Baurecht und Verwaltungsrecht im Deutschen Anwaltverein. – Kontaktieren Sie jetzt Jörg von Albedyll – [...]
Wer die großen Gipfel nehmen will, braucht Bergführer, die das Terrain kennen. Wir führen Sie im Bau- und Immobilienrecht sicher und professionell zum Ziel. Bergführer zeichnen sich nicht nur durch ihre spezielle Ausbildung, ihr Fachwissen und Erfahrung aus. Um die verantwortliche Führung [...]
Peters Fleschutz Graf von Carmer Kääb ist eine auf auf Zivil- und Wirtschaftsrechts spezialisierte Sozietät aus Rechtsanwälten und Steuerberatern. Schwerpunkte unserer Tätigkeit liegen in den Bereichen des Bau- und Architektenrechts sowie des Arbeitsrechts. Für unsere Mandanten sind wir [...]
Wie sich allein aus dem Umstand ergibt, dass in unserer Kanzlei drei Fachanwälte für Bau- und Architektenrecht tätig sind, bildet das Bau- und Architektenrecht mit allen damit verbundenen Nebengebieten wie Vergaberecht, öffentliches Bau- und Planungsrecht, Immobilienrecht etc. einen Schwerpunkt [...]
Herr Rechtsanwalt Henrik Osmers bearbeitet vornehmlich Mandate auf den Fachgebieten des öffentlichen Bau- und Planungsrechts, des Rechts der erneuerbaren Energien, des privaten Bau- und Architektenrechts, des Grundstücks- und Immobilienrechts, des Erbbaurechts, des Maklerrechts, des [...]

Passende Beiträge zu dem Thema: Öffentliches Baurecht/Baugenehmigungsrecht