Dieser Begriff wird vom BGB in § 121 definiert. Er bedeutet so viel wie "ohne schuldhaftes Zögern". Der Begriff ist somit von dem Begriff "sofort" abzugrenzen. Der Verpflichtete handelt auch dann "unverzüglich" wenn er vorher einen angemessenen Zeitraum für interne Überlegungen und Beratungen in Anspruch nimmt, um zu klären, ob die Voraussetzungen für die von ihm verlangte Handlung überhaupt vorliegen.
Die VOB/B verwendet sehr häufig den Begriff "unverzüglich". Beispiel: Hat der Auftragnehmer Bedenken gegen die vorgesehene Art der Ausführung, gegen die Güte der vom Auftraggeber gelieferten Stoffe oder Bauteile oder gegen die Leistungen anderer Unternehmer, so hat er sie dem Auftraggeber unverzüglich – möglichst schon vor Beginn der Arbeiten – schriftlich mitzuteilen. Siehe im Einzelnen "Anmeldung von Bedenken".
Unverzüglich
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